Die Laberkarte: Ein praktisches Werkzeug in Meetings
Ein erfolgreiches Meeting oder ein produktiver Workshop erfordert eine effektive Kommunikation und die Möglichkeit für alle Teilnehmer, ihre Gedanken und Ideen einzubringen. Doch manchmal gibt es Personen, die das Gespräch dominieren und den Raum für andere einschränken. Wie löst man dieses Problem, ohne dabei unhöflich zu wirken oder den Fluss der Diskussion zu unterbrechen? Hier kommt die Laberkarte ins Spiel – ein wunderbares Kommunikationsinstrument, das in Terminen und Workshops eingesetzt werden kann, um einen fairen Austausch zu ermöglichen. Die Idee ist einfach: Vor Beginn der Sitzung einigt sich das Team darauf, dass die Laberkarte gezogen werden kann, wenn jemand zu lange und zu ausgiebig spricht, wodurch andere Teilnehmer kaum zu Wort kommen. Der Name „Laberkarte“ ist natürlich nur ein Vorschlag, denn die Karte kann ganz individuell gestaltet werden, passend zur Teamkultur und den Vorlieben aller Beteiligten. Der Zweck der Laberkarte ist zweifach: Zum einen dient sie als dezentes Signal für die Person, die gerade das Gespräch dominiert. Anstatt sie direkt zu unterbrechen oder zurechtzuweisen, kann die Karte sanft darauf hinweisen, dass es an der Zeit ist, anderen Raum zu geben. Das schafft eine respektvolle und freundliche Atmosphäre, in der niemand das Gefühl hat, auf unangemessene Weise unterbrochen zu werden. Darüber hinaus fungiert die Laberkarte als Stimmungssignal für die gesamte Gruppe. Wenn sie in die Höhe gehoben wird, wissen alle Teilnehmer, dass ein ausgewogenerer Austausch erforderlich ist. Dies ermöglicht es der Moderation oder der Teamleitung, das Gespräch zu lenken und sicherzustellen, dass jede:r seine:r Stimme Gehör verschaffen kann. Indem sie Aufmerksamkeit auf den gegenseitigen Umgang und die Kommunikationsdynamik lenkt, fördert die Laberkarte eine Kultur des Respekts und der Kooperation. Die konkrete Gestaltung der Laberkarte kann je nach Präferenzen und Bedürfnissen des Teams variieren. Einige mögen eine auffällige Farbe wählen, um sofortige Aufmerksamkeit zu erregen, während andere eine subtilere Variante bevorzugen könnten. Die Karte kann mit einem humorvollen oder spielerischen Element versehen werden, um die Atmosphäre aufzulockern. Die Möglichkeiten sind endlos, solange die Karte ihr Ziel erreicht: den Kommunikationsfluss zu verbessern und sicherzustellen, dass alle Beteiligten aktiv einbezogen werden. Die Laberkarte ist nicht nur ein Werkzeug, um die Sprechzeiten einzelner Personen zu begrenzen, sondern auch eine Erinnerung daran, dass ein effektiver Meinungsaustausch auf Gegenseitigkeit beruht. Sie ermutigt zur Zusammenarbeit und fördert eine Umgebung, in der alle Stimmen gehört werden. Durch den Einsatz der Laberkarte zeigen Teams ihr Engagement für eine positive und konstruktive Kommunikation.Also, warum nicht die nächste Sitzung mit der Einführung der Laberkarte aufpeppen? Gebt jedem die Möglichkeit, sich einzubringen, Ideen auszutauschen und Lösungen zu finden. Die Laberkarte wird nicht nur das Gespräch gleichmäßiger verteilen, sondern auch dazu beitragen, ein inspirierendes und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jede:r geschätzt fühlt. Es ist Zeit, den Laberkarten-Geist in Ihre Besprechungen zu bringen und die Kommunikation auf ein neues Level zu heben! Viel Spaß damit im nächsten Meeting!
Smarte Städte und Regionen – so wird Zukunft gemeinsam gestaltet!
Die Weiterentwicklung von Städten und Regionen sowie die Nutzung der digitalen Möglichkeiten in diesem Kontext nimmt immer mehr Fahrt auf. Um das zu tun, gibt es ganz unterschiedliche Umsetzungsstrategien, die alle Ihre Gründe haben und sehr unterschiedliche Effekte zur Folge haben. So ist es beispielsweise auf dem Weg hin zu modernen und zukunftsfähigen Smart Cities unverzichtbar, neben Verwaltungen, GovTechs, öffentlichen Einrichtungen und Fachexpert:innen die eigentlichen Nutzer:innen der smarten Umsetzungen einzubeziehen – Unternehmer:innen und Bürger:innen. Die Vielzahl der Perspektiven bildet einerseits die Anforderungen und Wünsche der dort lebenden Gesellschaft ab, andererseits steigt die Anzahl der kreativen und innovativen Ideen enorm. Es haben sich diverse Städte und Regionen auf den Weg gemacht, sich zu modernisieren, zu digitalisieren und deutlich attraktivere Räume und Infrastruktur zu schaffen. Das ist eine komplexe Angelegenheit und geht nicht ohne hohes Engagement der öffentlichen Verwaltung und erheblicher Investitionen und Durchhaltevermögen. Wir haben bereits ein paar von diesen engagierten Akteuren und Teams persönlich kennenlernen können und wollen deren Besonderheit einmal teilen. „5 für Südwestfalen“ ist der Zusammenschluss von fünf Kommunen aus fünf verschiedenen Kreisen der Region Südwestfalen in Nordrhein-Westfalen. Diese fünf Kommunen haben sich eine gemeinsame Rahmenstrategie für die Weiterentwicklung als Gesamtregion gegeben. In den meisten Fällen sind einzelne Städte Treiber einer Smart City Strategie und deren Umsetzung. In diesem Fall ist sowohl die Sicht der Städte als auch der Region gewährleistet. Am Ende gewinnt dadurch die gesamte Region Südwestfalen. Das Projektteam besteht aus Vertretern der Kommunen, die viel Energie, kooperatives Denken und eine Offenheit für die vielen Perspektiven, die in einem Smart City Kontext zusammenkommen. Diese Offenheit für die unterschiedlichen Perspektiven kommt ihnen vor allem bei den diversen Beteiligungsformaten zugute, die sie für die Interaktion mit Bürger:innen sowie Unternehmen, Schulen und weiteren Akteuren umsetzen. Hier gibt es weitere Informationen zum Projekt und den bereits erreichten Zwischenergebnissen: https://smartcities-suedwestfalen.com „Smart City Jena” In Jena bringt die dortige CDO Manuela Meyer zusammen mit ihrem Team einiges in Bewegung. Sie setzen sehr stark auf Bürgerbeteiligung und haben dafür sogar eine Online-Beteiligungsplattform aufgebaut. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Workshops und Austauschformate, bei denen Interessierte die Möglichkeit bekommen, ihre Stadt Jena mitzugestalten. Ein besonderes Highlight war es während der Lockdownphase, dass Bürger:innen sogar an der Entwicklung der Smart City Strategie beteiligt wurden und das Ganze auf der digitalen Plattform GATHER. Das war ein mutiger Schritt und hat ganz wunderbar funktioniert. Hier gibt es weitere Informationen zum Vorhaben und den definierten Handlungsfeldern, auf die besonderer Fokus gelegt wird: https://smartcity.jena.de/ “Smart City Bamberg” ist ebenfalls sehr daran interessiert und darum bemüht, Bürger:innen an der Entwicklung zu beteiligen. Allerdings ist Bürgerbeteiligung kein Selbstläufer. Der Programmleiter Sascha Götz hat im Meetup GeScheiterWeiter berichtet, dass dies ein Lernprozess ist und Ideen letztlich auch verprobt werden. Unter anderem stellt sich immer wieder die Frage, wie man Bürger:innen überhaupt motiviert mitzumachen. Auch die Bamberger bieten eine Online-Plattform an, auf der Ideen gesammelt, diskutiert und priorisiert werden und damit neben verschiedensten Austauschformaten eine rein digitale Form der Mitgestaltung bietet. Hier gibt es weitere Informationen zum Projekt: https://smartcity.bamberg.de/ Es gibt natürlich viele weitere Beispiele, die zu nennen wären und die aus ganz anderen Gründen etwas Besonderes sind. Wir sind große Freunde von Beteiligungen, da sie die ausschließliche Elfenbeinturmsicht verhindern und in den meisten Fällen sehr wertvolle Impulse liefern. So beispielsweise auch in der Stadt Stralsund, wo eine Smart City Charta entwickelt und auf den Weg gebracht werden soll. Am 26.10.2022 fand dazu die erste Smart City Regionalkonferenz mit dem Schwerpunkt “Digitale Verwaltung trifft smarte Region” statt. Nach inspirierenden Impulsen zu Themen wie Smart City, IoT, 5G und digitale Verwaltung sowie angeregten Paneldiskussionen haben wir die Teilnehmenden eingeladen, Ihre Ideen einzubringen und miteinander zu diskutieren. “Was braucht es, damit die Region zukünftig noch lebenswerter wird?” haben wir die Teilnehmenden gefragt. Die zahlreichen Ideen der Vertreter:innen aus verschiedenen öffentlichen Verwaltungen, Unternehmer:innen, Fachexpert:innen und Interessierten zeigen, dass die Region voller Potenzial und Energie steckt – und manchmal braucht es auch einfach nur eine smarte Toilette, um Menschen in einer smarten Stadt glücklich zu machen 😉 Organisiert wurde das Ganze vom Makerport Stralsund mit Jenny Kempka (Innovationszentrum der Stadt), den Stadtwerken Stralsund mit Andre Huysmann und von der Stabstelle Digitalisierung des Landesinnenministeriums mit Mareike Donath. Die Ideen werden in die “Smart City Charta” von Stralsund einfließen, die in den nächsten Monaten weiter entwickelt wird. Die Beteiligung der Bürger ist ebenfalls in nächster Zeit geplant, aus unserer Sicht ein Schritt genau in die richtige Richtung.
5 Tipps für eine erfolgreiche Fehlerkultur
Wo gehobelt wird, da fallen Späne – oder es macht doch jeder mal einen Fehler! Ein Satz, der im privaten Bereich den meisten recht leicht über die Lippen kommt, ist im beruflichen Kontext für viele ein Tabu. Wer einen Fehler macht, vertuscht ihn lieber, anstatt ihn offen anzusprechen. Scheitert ein Projekt, wird dies nicht analysiert und eine Lehre daraus gezogen, sondern nach dem Schuldigen gesucht. Und wer mit seinen Themen unruhiges Wasser passieren muss, schafft lieber Aktenlage als Transparenz, um ja das eigene richtige Verhalten und Handeln zu dokumentieren. Gleichzeitig wird vielerorts der Ruf nach einer Fehlerkultur immer lauter. Man müsste, könnte, und sollte und überhaupt, wenn man nur eine bessere Fehlerkultur hätte, sähe die Welt ganz anders aus. Wie kann man in einer Organisation aus einem abstrakten Wunsch eine echte Fehlerkultur aufbauen? Hier folgen 5 Tipps, um eine Fehlerkultur in einer Organisation zu etablieren: 1. Die Organisation muss es wirklich wollen. Die Grundvoraussetzung für einen offenen Umgang mit Fehlern ist, dass die Organisation dies wirklich will – mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Eine dieser Konsequenzen ist es, dass der Fehler und das Handeln, welches dazu geführt hat, analysiert und hinterfragt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob einer Führungskraft oder einem Mitarbeitenden ein Fehler unterlaufen ist, denn das Ziel der Analyse ist es herauszufinden, wie dieser Fehler in der Zukunft vermieden werden kann. 2. Vorbilder in der Veränderung sind die Führungskräfte. Die Analyse von Fehlern und deren Zustandekommen bedeutet auch, Probleme, Risiken und etablierte, gefühlte Wahrheiten zu ergründen. Das bedeutet, dass Führungskräfte und Mitarbeitende sich kritisch hinterfragen Mitarbeitende sollen auch die Führungskräfte kritisch hinterfragen und dafür von ihren Vorgesetzten auch gewürdigt werden. Nur Führungskräfte, die dazu bereit sind und nicht beim ersten Mal in alte Muster verfallen, können die gewünschte Verbesserung der Fehlerkultur in Gang setzen. 3. Fehler als Teil des Lernens verstehen. Hat man sich in einer Organisation für den offenen Umgang mit Fehlern entschieden, kann der im agilen Arbeiten weit verbreitete Lernzyklus aus „Entwickeln – Testen – Lernen“ in nahezu jedem Kontext seine Wirkung entfalten. Wer den Raum schafft, Ideen in Piloten schnell, preiswert und unkompliziert zu entwickeln und direkt mit Kund:innen und Nutzer:innen zu testen, wird viel Wertvolles lernen. Selbst im Falle eines Misserfolges ist die Lernerfahrung meist höher zu bewerten als die Kosten der eingesetzten Ressourcen. Grundsätzlich gilt, Fehler möglichst früh in einem Projekt zu machen und daraus zu lernen. Wenn ein Projekt fortgeschritten ist, wird die Entdeckung von grundsätzlichen Fehlern schlichtweg sehr teuer. 4. Retrospektiven als regelmäßiges Ritual einführen. Nicht immer würde man es gleich als Fehler bezeichnen, wenn es in der Zusammenarbeit von Menschen auch mal knirscht. Dennoch bewirkt gerade dieses Knirschen einen enorm hohen Reibungsverlust in den Teams und führt dadurch nicht selten doch zu – vermeidbaren – Fehlern. Retrospektiven dienen dazu, regelmäßig die Zusammenarbeit von Teams zu reflektieren und gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung zu vereinbaren. Finden diese Rückschauen sowohl auf Team- als auch auf Führungsebene statt, wird der Sand regelmäßig aus dem Getriebe gespült, bevor er einen Schaden anrichten kann. 5. Das Gelernte mit Humor in der Organisation teilen. Um Fehler möglichst nur einmal zu begehen, ist es wichtig, die Lehren aus den Fehleranalysen mit einem Publikum zu teilen. Auch wenn es sicherlich möglich ist, diese in Berichten zu dokumentieren und z.B. im Intranet zu veröffentlichen, wesentlich eingängiger sind Veranstaltungsformate wie beispielsweise die Fuckup Nights. Die humorvolle Aufbereitung der Ereignisse, der Fehler und vor allem des daraus Gelernten, bleibt besser in Erinnerung. Und Spaß machen solche Events außerdem. Fazit Die Fehlerkultur in Organisationen lässt sich mit einem veränderten Umgang mit Fehlern verbessern. Hier braucht es echtes Engagement und keine Lippenbekenntnisse – und natürlich die Bereitschaft, auf diesem Weg Fehler zu machen, um aus diesen zu lernen. Und noch ein Hinweis zum Schluss: Fehlerkultur ist auch in der öffentlichen Verwaltung ein hochaktuelles und wichtiges, wenn auch kein einfaches Thema. Wir haben es dennoch geschafft, die erste Fuckup Night der Öffentlichen Verwaltung mit dem Namen GeScheiterWeiter erfolgreich zu etablieren. Regelmäßig tauschen sich Change Maker, Veränderungswillige und Engagierte Macher:innen zu neuen Wegen des Arbeitens und Handelns in der Verwaltung aus. Wer sich dafür interessiert, kann sich unter www.gescheiterweiter.de informieren oder uns persönlich unter n.roettger@apiarista.de kontaktieren.
„GeScheiterWeiter“ zu Gast auf Gut Zahren
Ein Satz, der im privaten Bereich den meisten recht leicht über die Lippen kommt, ist im beruflichen Kontext für viele ein Tabu. Wer einen Fehler macht, vertuscht ihn lieber, anstatt ihn offen anzusprechen. Scheitert ein Projekt, wird dies nicht analysiert und eine Lehre daraus gezogen, sondern nach dem Schuldigen gesucht. Und wer mit seinen Themen unruhiges Wasser passieren muss, schafft lieber Aktenlage als Transparenz, um ja das eigene richtige Verhalten und Handeln zu dokumentieren. Gleichzeitig wird vielerorts der Ruf nach einer Fehlerkultur immer lauter. Man müsste, könnte, und sollte und überhaupt, wenn man nur eine bessere Fehlerkultur hätte, sähe die Welt ganz anders aus. Wie kann man in einer Organisation aus einem abstrakten Wunsch eine echte Fehlerkultur aufbauen? Hier folgen 5 Tipps, um eine Fehlerkultur in einer Organisation zu etablieren: 1. Die Organisation muss es wirklich wollen. Die Grundvoraussetzung für einen offenen Umgang mit Fehlern ist, dass die Organisation dies wirklich will – mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Eine dieser Konsequenzen ist es, dass der Fehler und das Handeln, welches dazu geführt hat, analysiert und hinterfragt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob einer Führungskraft oder einem Mitarbeitenden ein Fehler unterlaufen ist, denn das Ziel der Analyse ist es herauszufinden, wie dieser Fehler in der Zukunft vermieden werden kann. 2. Vorbilder in der Veränderung sind die Führungskräfte. Die Analyse von Fehlern und deren Zustandekommen bedeutet auch, Probleme, Risiken und etablierte, gefühlte Wahrheiten zu ergründen. Das bedeutet, dass Führungskräfte und Mitarbeitende sich kritisch hinterfragen Mitarbeitende sollen auch die Führungskräfte kritisch hinterfragen und dafür von ihren Vorgesetzten auch gewürdigt werden. Nur Führungskräfte, die dazu bereit sind und nicht beim ersten Mal in alte Muster verfallen, können die gewünschte Verbesserung der Fehlerkultur in Gang setzen. 3. Fehler als Teil des Lernens verstehen. Hat man sich in einer Organisation für den offenen Umgang mit Fehlern entschieden, kann der im agilen Arbeiten weit verbreitete Lernzyklus aus „Entwickeln – Testen – Lernen“ in nahezu jedem Kontext seine Wirkung entfalten. Wer den Raum schafft, Ideen in Piloten schnell, preiswert und unkompliziert zu entwickeln und direkt mit Kund:innen und Nutzer:innen zu testen, wird viel Wertvolles lernen. Selbst im Falle eines Misserfolges ist die Lernerfahrung meist höher zu bewerten als die Kosten der eingesetzten Ressourcen. Grundsätzlich gilt, Fehler möglichst früh in einem Projekt zu machen und daraus zu lernen. Wenn ein Projekt fortgeschritten ist, wird die Entdeckung von grundsätzlichen Fehlern schlichtweg sehr teuer. 4. Retrospektiven als regelmäßiges Ritual einführen. Nicht immer würde man es gleich als Fehler bezeichnen, wenn es in der Zusammenarbeit von Menschen auch mal knirscht. Dennoch bewirkt gerade dieses Knirschen einen enorm hohen Reibungsverlust in den Teams und führt dadurch nicht selten doch zu – vermeidbaren – Fehlern. Retrospektiven dienen dazu, regelmäßig die Zusammenarbeit von Teams zu reflektieren und gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung zu vereinbaren. Finden diese Rückschauen sowohl auf Team- als auch auf Führungsebene statt, wird der Sand regelmäßig aus dem Getriebe gespült, bevor er einen Schaden anrichten kann. 5. Das Gelernte mit Humor in der Organisation teilen. Um Fehler möglichst nur einmal zu begehen, ist es wichtig, die Lehren aus den Fehleranalysen mit einem Publikum zu teilen. Auch wenn es sicherlich möglich ist, diese in Berichten zu dokumentieren und z.B. im Intranet zu veröffentlichen, wesentlich eingängiger sind Veranstaltungsformate wie beispielsweise die Fuckup Nights. Die humorvolle Aufbereitung der Ereignisse, der Fehler und vor allem des daraus Gelernten, bleibt besser in Erinnerung. Und Spaß machen solche Events außerdem. Fazit Die Fehlerkultur in Organisationen lässt sich mit einem veränderten Umgang mit Fehlern verbessern. Hier braucht es echtes Engagement und keine Lippenbekenntnisse – und natürlich die Bereitschaft, auf diesem Weg Fehler zu machen, um aus diesen zu lernen. Und noch ein Hinweis zum Schluss:Fehlerkultur ist auch in der öffentlichen Verwaltung ein hochaktuelles und wichtiges, wenn auch kein einfaches Thema. Wir haben es dennoch geschafft, die erste Fuckup Night der Öffentlichen Verwaltung mit dem Namen GeScheiterWeiter erfolgreich zu etablieren. Regelmäßig tauschen sich Change Maker, Veränderungswillige und Engagierte Macher:innen zu neuen Wegen des Arbeitens und Handelns in der Verwaltung aus. Wer sich dafür interessiert, kann sich unter www.gescheiterweiter.de informieren oder uns persönlich unter n.roettger@apiarista.de kontaktieren.
Mit Apiarista beim Nordl@nderkongress
Es ist Bewegung in der Verwaltung… unter der Schirmherrschaft von Staatssekretärin und CIO des Landes Mecklenburg-Vorpommern Ina-Maria Ulbrich fand am 5. September 2022 der Nordl@nderDIGITAL Kongress live in Rostock statt. Zentrales Thema war die allseits präsente Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung – dabei wurden nicht nur die Themen rund um die geplante Registermodernisierung und die weitere Umsetzung des Online Zugangsgesetzes (OZG) aufgegriffen, sondern auch Aspekte wie der Kulturwandel in der Verwaltung und die Nutzerzentrierung. Landesinnenminister Christian Pegel hat auch nach dem Wechsel ins Innenministerium das umfassende Thema Digitalisierung unter seinem Dach. In seiner Eröffnungsrede zum Kongress machte er sehr deutlich, dass es ohne einen Kulturwandel in der Verwaltung eine ganzheitliche Digitalisierung und Modernisierung nicht erfolgreich sein kann. Aber auch die Notwendigkeit einer Fehlerkultur griff er in seinen einführenden Worten auf. Er machte dabei deutlich, dass es Freiräume und geeignete Experimente geben muss, damit Verwaltung innovativ sein kann und Innovationen im eigenen Kontext entwickeln kann. Wir von Apiarista GmbH sind davon überzeugt, dass die ersten richtigen Schritte in diese Richtung gemacht wurden, aber noch deutlich mehr in dieser Richtung passieren muss, damit der notwendige Kulturwandel tatsächlich stattfinden kann. Tal Uscher und Nicole Röttger von der Apiarista GmbH hatten beim Kongress die Ehre, das Podium zum Thema Nutzerzentrierung zu moderieren und Fachimpulse zum Thema Nutzerzentrierung zu geben. Als Expert:innen mit an Bord waren Ina-Maria Ulbrich, Matthias Crone, Julia Gleser und Adrian Sommer. Diese Mischung ergab eine gute Mischung an Perspektiven zum Thema Nutzerzentrierung. Im ersten Schritt gaben Tal und Nicole den Teilnehmenden einen Einblick in das Thema selbst und was konkret dahinter steckt. In der Vorstellung des Podiums wurde bereits deutlich, dass es nicht nur um die Nutzer:innen von Verwaltungsleistungen – also Bürger:innen und Unternehmer:innen – gehen sollte, sondern auch um Mitarbeiter:innen der Verwaltungen. Im nächsten Block sollte es schwerpunktmäßig um Nutzerzentrierung im Kontext des OZG gehen. Das OZG hat im Zusammenspiel mit der Pandemie nicht nur der Digitalisierung einen Schub gegeben sondern auch der Nutzerzentrierung. Die Aufmerksamkeit ist eine höhere, aber auch die Enttäuschung der Nutzer in Bezug auf gute und moderne Verwaltungsleistungen ist bisher ungebrochen groß. Hierzu konnten sowohl Ina-Maria Ulbrich aus Sicht Mecklenburg-Vorpommerns und Julia Gleser als OZG Koordinatorin aus Sicht des Landes Schleswig-Holstein Einblicke in die bisherigen Umsetzungen in den OZG Projekten berichten. Für beide war klar, dass es noch einiges zu schaffen gibt und dass noch deutlich mehr im Kontext der Prozesse und der Gesamtverfahren zu tun ist. Mathias Crone ergänzte, dass er in seiner Rolle als Bürgerbeauftragter eine Erleichterung durch die Digitalisierung in seiner Arbeit wahrnimmt. Es bleibt jedoch aus seiner Sicht eine wichtige Aufgabe, auch die Älteren und nicht-digital-affinen Mitmenschen mitzunehmen und ihnen auch zukünftig Zugang zu Verwaltungsleistungen zu bieten. Im dritten Block ging es schwerpunktmäßig um die Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung. Wenn es um Nutzerzentrierung geht, dann wird diese Sicht sehr häufig vergessen. Insbesondere die Pandemie hat verdeutlicht, welche Lücken hier noch zu schließen sind und welche Bedürfnisse zukünftig besser in den Blick genommen werden müssen. Ina-Maria Ubrich berichtete begeistert davon, dass sie mit ihrem Team im Energieministerium einen solchen Schritt in der letzten Legislaturperiode gewagt hat und die Mitarbeiter:innen u.a. an agile Arbeitsweisen herangeführt mit den sogenannten agilen Häppchen. Es gab eine spürbare Bewegung, die sie nun auch im neuen Ressort schaffen und sogar noch verstärken will u.a. mit einer stärkeren Bewegung mithilfe von GovTechs. Die Beteiligten auf dem Podium hatten viel Spaß und einen sehr kurzweiligen Austausch miteinander – das haben auch die Feedbacks aus dem Plenum gezeigt. Apiarista dankt dem Behördenspiegel als Veranstalter der Nordl@nder Konferenz und dem Orga-Team aus der Landesverwaltung für die fachliche Koordinierung!