Die Kunst der perfekten Frage

Agile Coaches machen mehr als „nur“ Teams in agile Methoden einzuführen. Die größten Barrieren bei Transformationen oder Konflikten liegen selten in fachlichen Herausforderungen, sondern vor allem in emotionalen und mentalen Blockaden.

Hier sind verschiedene Fragetechniken eine gute Unterstützung, um helfende Impulse für die Teams zu geben.

1

Die zirkuläre Frage

Einsatz:
Um ein umfassenderes Bild von einer Situation  zu erhalten, werden die Blickwinkel der Menschen um den Befragten erfragt. 

Beispiel:
Wenn sich die Mitglieder Deines Development Teams beim Mittagessen über Dich (Product Owner) unterhalten, was sagen sie über die Qualität Deiner User Stories?

2

Die Intuitionsfrage

Einsatz:
Bauchgefühl und Ahnung können in gewissen Kontexten helfen. Mit dieser Frage können sie herausgearbeitet werden.

Beispiel:
Wenn Du für das Meeting einen Soundtrack auswählen könntest, welcher wäre das?

3

Die paradoxe Frage

Einsatz:
Durch das Erfragen des unerwünschten Ergebnisses lässt sich eine Lösung für das Wunschergebnis finden.

Beispiel:
Was müsstet Ihr als Team tun, damit die Kunden die App garantiert nicht downloaden?

4

Die Reframing-Frage

Einsatz:
Ein Thema, welches ggfs. negativ belegt ist,  aus einem neuen, Energie freisetzenden Blickwinkel betrachten.

Beispiel:
Corporate Startup Team: „Bei jeder Geschäftsidee, die wir entwickelt haben, wurden uns beim Skalieren nicht die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt.“

Öffnende Frage: „Mit Euren Erfahrungen, die Ihr gemacht habt, welche Risiken werden in dieser Situation im Unternehmen gesehen und wie kann man diesen entgegenwirken?“

5

Die Ressourcenfrage

Einsatz:
Den Befragten auf die eigenen Qualitäten aufmerksam machen. Diese Frage ist beim Umgang mit pessimistischen Einstellungen hilfreich.

Beispiel:
Scrum Team: „Wir haben seit einem Jahr gefühlt alle zwei Wochen neue Prios vom Management.“

Öffnende Frage: „Trotz dieser widrigen Umstände habt Ihr es geschafft, eine erfolgreiche App zu entwickeln. Wie habt Ihr diese Leistung zustande gebracht?“

6

Die Zielfrage

Einsatz:
Wenn in Projekten die Ziele ungeklärt sind, ist der Erfolg gefährdet. Dieser Fragentyp hilft bei der Klärung und besseren Vorstellung.

Beispiel:
Wenn Du nächstes Jahr auf einer Konferenz über dieses Projekt berichtest, an welchen Details würde man erkennen, dass Du die Rede nach dem erfolgreichen Abschluss hälst und nicht davor?

7

Die Präzisierungsfrage

Einsatz:

Allgemeinen Aussagen durch Fakten und Beispiele zu belegen und zu präzisieren.

Beispiel:

Aussage aus der Retro: „Unsere Kommunikation ist nur schlecht.“ Öffnende Frage: „Wie würdest Du einem 5-jährigen Kind die schlechte Kommunikation erklären?“

8

Die hypothetische Frage

Einsatz:

Wenn man sehr stark in seiner Position verhaftet ist, kann diese Art der  Frage neue Denkräume öffnen.

Beispiel:

Mal angenommen, Du wärst der Business Owner, wie würdest Du die Leistung Deines Teams bewerten?

Der Text ist angelehnt an das Buch „Die 500 besten Coaching-Fragen“ von Martin Wehrle.

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agile Methoden

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Apiarista Blog Am 22.05.2023 hatte ich das Vergnügen, am „Digitales Dänemark – GovTechDay“ in Berlin teilzunehmen, und ich bin immer noch von den inspirierenden Impulsen und Diskussionen begeistert. Die Veranstaltung brachte interessante Vertreter:innen sowohl aus Deutschland als auch aus Dänemark zusammen z.B. Rikke Hougaard Zeberg, Susanne Dehmel, Christine Serrette, Iris Plöger sowie Peder Wiese und bot einen wertvollen Einblick in die Facetten der digitalen Transformation im öffentlichen Sektor. Was habe ich unter anderem mitgenommen bzw. worüber war ich erfreut, es auch in diesem Rahmen zu hören? Lernkultur: In Dänemark wird erst implementiert und dann gelernt – so lässt sich schnell herausfinden, was funktioniert. In Deutschland nimmt man sich deutlich mehr Zeit, um zu analysieren und zu lernen, bevor es dann zur Implementierung kommt. (Susanne Hyldelund„) Da lässt sich noch eine Scheibe von abschneiden! Kollaboration: Ohne Zusammenarbeit von Verwaltung und Wirtschaft wird die Transformation nicht gelingen können. In Dänemark sind Public Private Partnerships von einer Kollaboration auf Augenhöhe geprägt, was hierzulande nicht der Standard ist. (Rikke Hougaard Zeberg) Entscheidungsfreude: Lieber eine weniger gute Entscheidung treffen, als überhaupt nicht zu entscheiden! Nur so bekommen wir etwas mehr Tempo in der Verwaltung hin. (Christine Serrette) Mitarbeiterbefähigung: Neben der Gewinnung zusätzlicher IT-Fachkräfte braucht es auch die Befähigung und Weiterentwicklung der vorhandenen Mitarbeiter:innen. Das gilt sowohl für Deutschland als auch für Dänemark/li> Es ist nicht nur die Technik: GovTech wird auch weiterhin sehr viel mit Menschen zu tun haben, denn nicht allein die Technik ist relevant in der Transformation. Die Menschen in den Systemen spielen eine sehr entscheidende Rolle! Das abschließende Panel mit Dr. Franziska Armbruster, Lars Zimmermann, Jess Møller Knudsen, Thomas Rysgaard Christiansen exzellent und sympathisch moderiert von Ann Andersen war ein wunderbarer länderübergreifender Austausch. Dabei wurde deutlich, dass viele Diskussionen zwar auch in Dänemark stattfinden, aber dort kommt man am Ende zu guten Lösungen und in Deutschland verbleibt es oftmals bei der Diskussion um Risiken, Datenschutz und Unmöglichkeiten. An dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN an Lars Zimmermann für die guten Argumente für eine #Innovationskultur in der Verwaltung und für das auf den Punkt bringen! Danke an das gesamte Team der Dänische Botschaft in Deutschland für die Organisation und die wunderbare Umsetzung der Veranstaltung. Ich bedanke mich für die Einladung und den großartigen Ausklang in der Residenz von Susanne Hyldelund!